Exklusiv-Interview mit Sari Rogge (Teil 2)
CAREERS LOUNGE: Hängen körperliche und berufliche Leistungsfähigkeit zusammen?
Sari Rogge: Unbedingt (lacht)! Was ich daran schön finde, ist, dass meine Kunden, die sehr viel Verantwortung im Job haben, ein großes Unternehmen leiten oder eine Führungsposition innehaben, versuchen, ihre beruflichen Stärken auch auf das eigene Leben direkt zu übertragen. Sobald man die Prioritäten ändert und eine gesündere Lebensweise umsetzt, fühlt man sich fitter. Wenn die Nahrung Energie bereitstellt und man sich physisch gut bewegen kann, dann kommen auch Hormone und neurologische Prozesse in bessere Bahnen. Von einer Seite überträgt sich viel auf die anderen Bereiche. Wenn man herausfindet, was für eine Person funktioniert, dann hat das positive Effekte auf das ganze Leben.
Wieviel Zeit pro Woche sollte man für den Sport aufbringen?
Bei mir geht es immer darum zu sehen, wo der Mensch gerade steht, was er im Moment macht und wie der Alltag aussieht. Ich erwarte von meinen Kunden keine Mammutschritte, sondern nur, jeden Tag ein bisschen besser zu werden. Manchmal ist es bereits eine Erleichterung, statt aus Frust zu essen, anzuhalten und spazieren zu gehen und sich zu bewegen. Daraus kommt dann schon eine Lust am Sport, die motiviert. Kleine Veränderungen motivieren und bringen meine Kunden dazu, mit der Zeit pro Woche mehr Sport zu treiben oder öfter und regelmäßiger gesunde Nahrung zu sich zu nehmen.
Beobachten Sie ein vermehrtes Interesse von Führungskräften an diesen Angeboten?
Das Interesse von Führungskräften an Personal Training ist schon seit längerer Zeit vorhanden. Die Wirtschaft wandelt sich gerade enorm und vielen fällt es jetzt leichter zuzugeben, dass sie überfordert sind oder ein Burn-out haben. Viele Menschen haben erkannt, dass sie nur dann leistungsfähig sein können, wenn es ihnen geistig, seelisch und körperlich gut geht. Viele wollen Wege finden, nicht nur Druck zu erleben, sondern andere Wege zu gehen. Die individuelle Beratung ist für meine Kunden die beste Variante, da sie in ihrem eigenen Tempo und mit den richtigen Sachen an sich arbeiten können.
Was ist Ihre persönliche Definition von Erfolg?
Erfolg hat für mich sehr viel damit zu tun, einen erfüllenden Beruf ausleben zu können. Die Freiheit zu haben, in einen Flow zu kommen. Nicht die Work-Life-Balance so zu verstehen, dass ich viel arbeite, um dann die Zeit und das Geld zu haben, die Freizeit zu genießen. Erfolg ist für mich vielmehr, wenn der ganze Tag, inklusive meiner Arbeit, erfüllend war und nicht nur die Zeit außerhalb meines Berufes. Das ist für mich Lebensqualität.
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Wie schaffen Sie den Ausgleich zwischen Erfolg im Beruf und Freizeit?
Wenn ich beruflich das tue, was ich liebe, dann brauche ich keinen Ausgleich, weil dann auch der Beruf eine Lebensqualität darstellt. Je mehr Menschen ich damit erreichen kann, desto größer ist mein Erfolg. Jedes Lächeln und jeder kleine Schritt, der erreicht wurde, ist für mich Erfolg.
Sie als Trainerpersönlichkeit – besitzen Sie besondere Talente und Voraussetzungen?
Die Bewegung ist für mich schon immer sehr wichtig gewesen. Im Alter von zwei Jahren habe ich mit klassischem Ballett angefangen und habe das auch sehr intensiv ausgeübt. Anschließend habe ich zum Leistungssport „Rhythmische Sportgymnastik“ gewechselt. Sport war immer ein ganz großer Bestandteil meines Lebens und hat mir immer ganz viel gegeben, auch als Ventil oder um mich auszudrücken. Mit 13 Jahren habe ich dann schon selber unterrichtet und das auch in den unterschiedlichen Altersgruppen. Ich habe das beruflich gemacht, wo mein Herz und meine Leidenschaft sind. Außerdem bin ich an vielen Dingen interessiert, so habe ich mich in der Elternzeit an der Abendschule im Bereich Ernährung, Mentalität und Ernährungspsychologie weitergebildet. Durch Intensivkurse habe ich mir ein großes Wissen angeeignet. Als die Kinder da waren, habe ich auch im Bereich Entspannung die Abendschule besucht. Momentan interessiert mich sehr die Psychoneuroimmunologie (PNI).
Was tun Sie für Ihre persönliche Weiterbildung?
Ich mache viele Weiterbildungen, die ich interessant finde und sich zeitlich integrieren lassen. Ansonsten lese ich sehr viel. Manchmal lese ich an einem Tag fast ein ganzes Buch.
Was empfehlen Sie unseren Persönlichkeiten auf der CAREERS LOUNGE: Welche drei Bücher sollten erfolgreiche Persönlichkeiten unbedingt lesen?
- „Mary“ von Ella Kensington.
- „Die Schriften von Accra“ von Paulo Coelho.
- „Resilienz: 7 Schlüssel für mehr innere Stärke“ von Jutta Heller.
- „Eine Reise von 1.000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt“ von Luise Reddemann.
Was lesen Sie selber gerade?
„Psychoneuroimmunologie und Psychologie“ von Christian Schubert und Horst Kächele.
Gibt es eine Eigenart oder etwas äußerlich Sichtbares, das Sie als typisch für Sie selbst, als Ihre „Marke ICH“ bezeichnen würden?
Ich bin meistens recht farbenfroh angezogen, weil es mich selber in gute Stimmung versetzt.
Welche Persönlichkeit würden Sie gern einmal trainieren?
Angela Merkel – bei ihr würde mich interessieren, ihr mehr Lebensqualität zu vermitteln.
Worauf sollte ein Interessent achten, wenn er einen Personal Trainer sucht?
Erfahrung ist sehr wichtig, der Personal Trainer sollte schon länger Kunden betreuen, denn die Frequentierung ist maßgebend. Auch das Erstgespräch sollte positiv verlaufen, denn der Trainer muss verstehen, was ich selber brauche. Der Trainer sollte ganz individuell auf mich eingehen und mich dort abholen, wo ich gerade stehe. Er sollte eine ausführliche Anamnese durchführen und auch ein individuelles Programm mit Übungen für mich entwickeln.