CAREERS LOUNGE präsentiert Personalities: Julia Merkt und Michael Lubomirski von SoulMastery (Teil 2)
CAREERS LOUNGE: Weshalb gibt es eine steigende Anzahl an psychischen Erkrankungen, Burn-outs, Depressionen, Mid-Life- und sogar Quarter-Life-Krisen von Menschen im Beruf?
Michael: Als Gesellschaft in Deutschland haben wir rein äußerlich sehr vieles erreicht. Der äußerliche Wohlstand ist sehr weit entwickelt und sehr viele Dinge haben wir fast zur Vervollkommnung getrieben, vielleicht bei einigem schon darüber hinaus. Dadurch entsteht ein gewisser Kontrast, da wir in der westlichen Gesellschaft unser Innenleben nicht vervollkommnen. Wenn man da nicht selbst draufkommt, bzw. die Eltern schon in dieser Schiene sind, kommt man mit dem Thema gar nicht in Berührung und entwickelt nur das Äußere um sich herum weiter. Ich denke, dass unser Wohlstand uns wie ein Spiegel vorgehalten wird, wie ein Kontrast und man dadurch unbewusst merkt, dass es eine starke Imbalance zwischen dem Inneren und Äußeren gibt.
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Was bewirkt die Imbalance von Innen und Außen?
Wir sind im Außen so reich und das Innere ist im Vergleich dazu arm. Dieser Kontrast äußert sich oftmals in bestimmen Symptomen, eines davon ist die Depression – diese Frage nach dem Warum und dem Wohin. Wenn alles immer noch größer wird, verlieren wir das Gefühl für das Hier und Jetzt und leben dann nur noch in der Vergangenheit oder in der Zukunft mit Erwartungen und entsprechenden Ängsten. Das alles kommt zusammen und erhöht die Anzahl an Depressionen. Wir haben alle einen sozialen Kompass (Eltern, Freunde, etc.), die uns erzählen was richtig ist. Aber es gibt auch einen inneren Kompass, der oftmals in eine andere Richtung zeigt. Zwischen diesen beiden gibt es oft ein Delta, eine Lücke, die eine Spannung erzeugt und permanent mit uns ist. Wenn diese groß genug wird, äußert sie sich in Symptomen, u.a. Schuppenflechte, Depressionen, Hörprobleme, Bauchschmerzen. Für mich sind das immer Anzeichen zu schauen, was ich möchte und zu fragen warum und wohin. Dann fängt man an sich mit sich selbst zu beschäftigen und sich selbst anzuerkennen. Ich denke, das ist der Weg für die Gesellschaft, um vielleicht noch einen weiteren Anstieg der Rate an Krankheiten zu vermeiden.
Die Lücke zwischen äußerem Wohlstand und innerer Leere ist also der Grund für die Symptome?
Julia: Ich hatte selbst Depressionen. Ich bin immer gelaufen, war super ehrgeizig und habe immer alles mit den besten Noten gemacht. Irgendwann, sobald ich das Gefühl hatte "jetzt hab' ich eigentlich alles, was ich jemals wollte", kam die Frage "Warum das Ganze?". Zuerst habe ich keine Antwort gefunden und dann ging es mir sehr schlecht. Ich habe keinen Sinn mehr in meinem Leben gesehen. Erst durch die Meditation ist mir klar geworden, was für Fragen ich in mir habe. Diese habe ich mir davor nie laut gestellt. Es war irgendwie in mir und ich habe es nicht gewusst. Für mich war die Meditation ein Weg, mich selbst zu finden und hat mir unfassbar schnell weitergeholfen, da rauszukommen. Mir wurde dann erst die innere Armut bewusst. Je mehr ich zu mir selbst finden konnte, desto besser ging es mir. Ich war es gewohnt, materielle Dinge anzuhäufen, habe mich aber nie mit meinem Inneren beschäftigt.
Was für einen Plan habt Ihr für Euer Unternehmen?
Michael: Unser Kern sind "offline" Meditationen. Wir machen die Kurse ausschließlich selbst, da das ganze von unserer Erfahrung und Energie lebt. Soweit es geht, zu zweit, beruhend auf der weiblichen und männlichen Energie Ying und Yang. Wir bringen so unseren eigenen Spirit in die Kurse mit rein. Deswegen können wir auch nur so viel machen, wie wir Kraft und Zeit haben, aber wir möchten das gerne mit anderen Menschen teilen. Wir nehmen gerade eine ganze Menge an YouTube Videos auf, aber diese dienen nur zur Erklärung (philosophische Herleitung). Auch kleine Praktiken bieten wir demnächst auf unserem YouTube Kanal an.
