Nachlese zum CAREERS LOUNGE-Event mit Computerwoche mit Paul Johannes Baumgartner: "Vom Mitarbeiter zum Fan. Das Geheimnis der Begeisterung."
Fachkräftemangel ist extrem
"Das Business Breakfast findet zum 4. Mal statt und die Entwicklung geht steil nach oben!", freute sich Gastgeber Jonas Triebel, Managing Director Germany bei IDG, über die ausgebuchte Veranstaltung. Ganz im Gegensatz dazu stehe die Entwicklung im Markt der Fachkräfte, die sich im Abwärtstrend befindet und bei der ein Mangel an allen Fronten zu bemerken ist.
Neues Online-Wissensforum
In seiner Begrüßung freute sich auch Jürgen Bockholdt, CEO der CAREERS LOUNGE, über die vielen Teilnehmer des Events und bestätigte aus seiner Erfahrung: "Der Fachkräftemangel ist extrem." Als Personalberater kennt er die Situation aus erster Hand. "Doch ist es nicht nur wichtig, dass man neue Mitarbeiter findet, sondern auch, dass Unternehmen die bestehenden Mitarbeiter binden", so Jürgen Bockholdt. Eine wichtige Komponente sei der Wissenstransfer, weshalb die CAREERS LOUNGE ein neues Online-Wissensforum gelauncht hat: Ein deutschsprachiges, werbefreies Forum für den Wissenstransfer pur – das mit keinen Kosten für die Teilnahme verbunden ist.
Wie schaffen Unternehmen Mitarbeiterbindung?
Der Wettbewerb um Talente wird stärker, daher lautet die brennende Frage: Mit welchen Tools, Skills und Strategien schaffen die Unternehmen eine Mitarbeiterbindung für ihren Erfolg von morgen? Und wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter begeistern? "Säfte und Yoga allein werden nicht reichen, um die heiß begehrten Fach- und Führungskräfte der heutigen Generation zu binden", so die ernüchternde Einschätzung von Paul Johannes Baumgartner. Mit der Warnung "Mumien leisten keinen positiven Beitrag" stimmte er die Zuhörer ins Thema ein. Wie Mumien sich im Unternehmenskontext auswirken, zeigte er später mit einer spannenden Typologie.
Der Kreislauf der Begeisterung
"Ohne Begeisterung wäre nie etwas Großes entstanden", so Paul Johannes Baumgartner. Doch wie entfacht man dieses Feuer in den Menschen? Häufig sei Begeisterung mit Wahnsinn gepaart, damit Höchstleistungen entstehen, wie bei Jeff Bezos, Elon Musk oder den Gebrüdern Wright. Allerdings sei es auch in herkömmlichen Unternehmen möglich, den Spirit anzufachen und jeder Einzelne sollte seinen Beitrag dazu leisten.
Denn überall gibt es den Kreislauf der Begeisterung, bei dem Unternehmer, Führungskräfte, Mitarbeiter und Kunden jeweils ihre Begeisterung beisteuern und sich gegenseitig motivieren. Jeder kann seinen Beitrag leisten zu einem übergeordneten Ziel.
Wichtig zu wissen: Falls die Energie sinkt, lässt sich neuer Drive in den Kreislauf bringen: Durch "Wertschätzung", neuerdings auch als "emotional connectivity" bezeichnet. Doch was zeichnet Wertschätzung wirklich aus? Der Kern sei "sehen und gesehen werden", so der Top-Speaker.
Vier Begeisterungstypen
Paul Johannes Baumgartner stellte vier Begeisterungstypen vor, die es in Unternehmen gibt:
Typ 1 ist die "Mumie". Diese Spezies hat mit der Firma abgeschlossen und irgendwann mal aufgehört, sich ins Unternehmen einzubringen. Sie ist müde und frustriert, und wenig an den Zielen des Unternehmens interessiert. Wie lautet die Empfehlung für den Umgang mit diesem Typ? "Auswickeln und sehen, ob noch Leben drin ist."
Beim 2. Begeisterungstyp "der Brandstifter" richtet sich die vorhandene Energie negativ gegen das eigene Unternehmen. "Dieser frustrierte, aggressive Typ ist zersetzend und fatal, gehört daher in die Kategorie unbedingt löschen!" erklärte Paul Johannes Baumgartner.
Der 3. Begeisterungstyp das Blümchen findet alles gut soweit, ist happy mit dem Status Quo, ein bisschen schwerfällig vielleicht – aber immer freundlich. Beim Thema Begeisterung geben diese Menschen eher ein schwaches Signal, insgesamt jedoch versprühen Blümchen eine "angenehme Energie".
Der 4. Begeisterungstyp ist die Rakete. Sie steckt alle mit ihrer positiven Energie an. Sie ist hochengagiert, zeigt hohe Aktivität, ein hohes Commitment mit dem Unternehmen. Sie ist leidenschaftlich, mitreißend, energetisch, frisch und voller Power. Raketen wissen: Am effektivsten ist eine gelebte Überzeugung.
Kommen Sie in den positiven Bereich!
"Mumie, Brandstifter, Blümchen oder Rakete. Welche Typen gibt es bei Ihnen im Unternehmen? Welcher Typ sind Sie? Natürlich gibt es auch Mischformen, aber wir sollten immer wieder versuchen, in den positiven Bereich, also in den Bereich des Blümchens und der Rakete zu kommen. Dort lauert eindeutig der größere Spaß für einen selbst", ermutigte Paul Johannes Baumgartner.
Neue Frage: Wo wollen Sie hin?
In seinem Vortrag gab der Begeisterungsexperte den Zuhörern ferner den Impuls, sich nicht die Frage zu stellen: "Wo stehen wir?", sondern sich vielmehr zu überlegen: "Wo wollen wir hin?". Denn wenn man sich häufiger diese Frage stellt, steigt die Wahrscheinlichkeit für Begeisterung! Der Grund ist einfach: Die Frage richtet auf neue Lösungen aus, statt auf den Ist-Zustand. Fragen Sie daher auch Ihre Mitarbeiter: "Wo willst du hin, lieber Mitarbeiter?"
Würden Sie diese Firma empfehlen?
Nachdenklich stimmte er das Publikum mit einer Prozentzahl, die er bei der Frage zitierte: "Würdest du deinem Freund diese Firma empfehlen?" Nur 40 % sagen "Ja", so die Studienlage. Das ließe tief auf die Motivation in Unternehmen schließen. Wegweisend sei hier für Unternehmen die Frage: "Was machen wir daraus? Wo wollen wir hin?"
Begeistern Sie sich und andere!
Abschließend lud Paul Johannes Baumgartner alle Zuhörer ein, sich selbst jeden Tag positiv zu motivieren, um begeisternd auf sich selbst und das Umfeld zu wirken und gab dabei noch seine persönliche Strategie preis, bei der er unter anderem "emotionalen Goldstaub" verwendet. Mit diesem magischen Mittel aufgerüstet, waren die Gäste allesamt sehr enthusiastisch und begeistert, als sie nach einem riesigen Applaus den Saal verließen.
Netzwerken und Wissenstransfer
"Bei unseren Business Breakfasts stehen Menschen schon vor sechs Uhr morgens auf und bewegen sich durch den Stadtverkehr, denn sie wissen, dass sie von hier frische Begeisterung für ihr tägliches Business mitnehmen", erklärte Jürgen Bockholdt, CEO der CAREERS LOUNGE. "Wir wollen hier zu einem Wissensaustausch beitragen, bei dem wir untereinander neues Wissen teilen und mit allen Beteiligten netzwerken. Der Erfolg der Veranstaltung zeigt, wie enorm wichtig das heute ist."