Resilienz bei Führungskräften
Resilienz bei Führungskräften
Das Training von Resilienz empfiehlt sich nicht nur für den Einzelnen, sondern auch in Unternehmen, sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Führungskräfte. Studien aus den USA und aus Deutschland belegen, dass Führungskräfte über eine wesentlich höhere Resilienz als Mitarbeiter verfügen. Führungskräfte haben die Fähigkeit, ihre Gefühle genau wahrzunehmen und zu steuern. Sie besitzen Disziplin und bleiben in Drucksituationen ruhig. Sie sind davon überzeugt, dass sie die Dinge beeinflussen können und sind in der Lage, sich in andere Menschen verstehend einzufühlen.
Hohe berufliche Anforderungen erfordern Resilienz
Besonders in der Berufswelt mit zunehmendem Informationsfluss, ständigen Veränderungen und erhöhtem beruflichen Druck ist Resilienz eine große Stärke. Denn es vermindert die Leistungskraft von Unternehmen, wenn Führungskräfte und Mitarbeiter überfordert und überlastet sind. Im Gegensatz dazu profitieren Unternehmen in puncto Produktivität und Performance, wenn sie resiliente Führungskräfte und Mitarbeiter an sich binden können.
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Merkmale der Resilienz
Menschen bewerten Situationen unterschiedlich: Die gleiche Situation kann entweder als harmlos, als bedrohliche Krise oder in einem Grad dazwischen eingestuft werden. Je nachdem, wie widerstandsfähig jemand ist, kann er Schwierigkeiten unterschiedlich gut bewältigen. Manager können bei sich und ihren Teams ein hohes Maß an Resilienz aufbauen, indem sie hinterfragen, wie sie mit Krisen umgehen. Resiliente Führungskräfte gehen von der Analyse der Krise sehr rasch zur Entwicklung eines Aktionsplans über.
Von der Krise zur Aktion
Der Berater Paul G. Stoltz des internationalen Forschungs- und Beratungsunternehmens PEAK Learning® hat ein Tool zur Ermittlung des Resilienzgrades entwickelt. Er empfiehlt Managern, eine Krise systematisch nach den Aspekten Kontrolle, Einfluss, Tragweite und Dauer zu analysieren. Die Fragen dienen dazu, die Situation zu präzisieren und sich dabei zu überlegen, wie eine Lösung aussehen könnte. So gelingt es, die Krise realistisch einzuschätzen und dann in die Zukunft zu schauen, um die negative Situation unter Kontrolle zu bringen.
Vier Denkmuster, um Krisen effizient zu bewältigen:
- Kontrolle: Überlegen Sie sich in einer Krisensituation, was Sie in diesem Augenblick daran verbessern können? Oder analysieren Sie erst einmal sämtliche Ursachen der Krise?
- Einfluss: Gehen Sie davon aus, dass Sie selbst etwas an der aktuellen Krisensituation ändern können? Suchen Sie die Gründe für das Problem bei sich oder anderen Menschen?
- Tragweite: Glauben Sie, dass die Krise eine ganz bestimmte Ursache hat, die man in den Griff bekommen kann? Oder befürchten Sie, dass sie Ihr ganzes Leben überschatten könnte?
- Dauer: Wie lange werden die Krise und deren Nachwirkung Ihrer Meinung nach dauern?
Die ersten beiden Fragen ermitteln die persönliche Reaktion einer Persönlichkeit auf Krisensituationen. Die letzten beiden Fragen zeigen, wie jemand die Auswirkungen einer Krise einschätzt. Wenn Sie in einer Krise stecken, beantworten Sie die Fragen ehrlich, um Ihre Reaktion auf die Herausforderungen richtig beurteilen zu können.
Sachliche Einschätzung
Um eine Krisensituation kritisch zu prüfen und die eigene Reaktion auf negative Ereignisse zu verändern, ist es sinnvoll, sich auf eine handlungsorientierte Denkweise zu konzentrieren. Überlegen Sie, welche Aspekte der Situation Sie unter Kontrolle haben, was Sie bewirken können und wie Sie das Ausmaß und die Dauer der Krise möglichst gering halten können. Mit dieser Denkweise erreichen Sie wirksame Verbesserungen in krisenhaften Situationen.
Konkretisierung
Beurteilen Sie die Situation, indem Sie sich konkretisierende Fragen stellen. Durch spezifische Fragen können Sie Lösungsmöglichkeiten finden. Fragen Sie beispielsweise: Wie kann ich die möglichen Nachteile dieser Situation verringern - und seien es nur 10 Prozent?
Lösungsorientierung
Prüfen Sie, mit wem Sie gemeinsam Lösungen für das Problem finden können. Durch Fragen zur Lösungsorientierung - weg vom negativen Ereignis hin zum positiven Ereignis - können Sie weitere Lösungswege finden. Stellen Sie sich zum Beispiel die Frage: Was können wir gemeinsam tun, um den Schaden zu begrenzen? Welchen positiven Einfluss könnten meine Anstrengungen auf die Menschen in meinem Umfeld haben?
Erfolgsfaktor für Unternehmen
Da die Qualität des Führungsverhaltens einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens hat, wird das Thema Resilienz in Zukunft immer wichtiger, schreiben die Autoren Sylvia Keré Wellensiek/Joachim Galuska in ihrem Buch "Resilienz – Kompetenz der Zukunft". Gerade Führungskräfte agieren oft als Stoßdämpfer zwischen verschiedenen Anspruchsgruppen. Deshalb ist es für Unternehmen von hohem Nutzen, wenn dieser Personenkreis über eine differenzierte Selbststeuerungskompetenz und Widerstandsfähigkeit verfügt. Auch Mitarbeiter profitieren von resilienten Vorgesetzten. Resilienz ist daher ein entscheidender Erfolgsfaktor für Menschen und Organisationen, um nachhaltig gesund, vital und leistungsfähig zu sein.
Resilienz in Forschung und Beratung
Die psychologische Forschung (z.B. die amerikanischen Psychologen Karen Reivich und Andrew Shatté) befasst sich inzwischen eingehend mit dem Thema Resilienz und hat Faktoren herausgefunden, die dazu beitragen, dass Menschen ihre Widerstandskraft stärken können. Seit einigen Jahren untersuchen Wissenschaftler das Phänomen auch in der Welt des Managements. Viele Coaches, Berater und Psychologen bieten mittlerweile Resilienzprogramme an, die Menschen helfen sollen, ihre Resilienz zu verbessern, um insbesondere mit Stress besser umgehen zu können.