Gastbeitrag von Markus Pollhamer
Wirklich bereit? Was es für Veränderungsbereitschaft braucht (Teil 1)
Gehören Sie zu den Menschen, die finden, „glücklich sein“ wird überbewertet? Dann brauchen Sie nichts weiter zu tun als alles beim Alten zu lassen. Wenn Sie jedoch denken, glücklich sein sollte auf jeden Fall zu Ihrem Leben gehören, dann haben wir eine tolle Nachricht für Sie! Veränderung ist gar nicht so schlimm und kann durchaus etwas Lustvolles und Spannendes sein.
Schlüsselqualifikationen der Zukunft
Unsere Gesellschaft bringt vordergründig jenen Persönlichkeitstyp hervor, dem Eigenschaften wie ehrgeizig, ausdauernd, sachlich, einheitlich oder gewissenhaft zuzuschreiben sind. Veränderung bedingt jedoch gegensätzliche Persönlichkeitsmerkmale wie Vorstellungskraft, Neugierde, Mut oder Kreativität. Für Veränderungsbereitschaft notwendige Eigenschaften wie Impulsivität, Risikobereitschaft etc. werden viel zu wenig gefördert. Stattdessen werden wir in unserer Erziehung, im Schulleben bis hin zu unserem Arbeitsalltag auf Struktur, Ordnung und Sicherheit gepolt. Dies lässt den Schluss zu, dass wir schlichtweg überfordert mit dem Wandel sind, weil wir ihn nie gelernt haben.
Was zählt im Inspirationszeitalter?
Betrachtet man die Arbeitswelt über einen längeren Zeitraum, erkennt man, dass sich die Anforderungen an die „Schlüsselqualifikationen“ verändert haben. Im Industriezeitalter des 19. Jahrhunderts (bis 1980) waren „Handwerker“ am Zug. Es zählten Kraft, Ausdauer, und (Arbeitsplatz-) Sicherheit. Im Informationszeitalter des 20. Jahrhunderts (bis 2010) waren „Wissensarbeiter“ gefragt. Es kam vor allem auf das analytische Denken an, auf Pflichterfüllung, Rationalität und das Streben nach einer Karriere, die sich an vorwiegend an äußerlichem Erfolg ausrichtete. Im „Inspirationszeitalter“ (seit 2010) sind Kreativarbeiter gefragt. Es zählen Kreativität und Innovation, Spaß, Entwicklung, Selbstverwirklichung, emotionale Intelligenz, holistisches Denken, Spiritualität und Empathie. Die Suche nach dem individuellen sowie nach dem übergeordneten Sinn und Bedeutung ist wichtig.
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Veränderungskompetenz ist wesentlich
In Zeiten, in denen Kreativität und Innovation großgeschrieben werden, ist „Veränderungskompetenz“ eine wesentliche Fähigkeit. Dazu zählen mehrere Aspekte:
- Bereitschaft, sich selbst zu entwickeln und zu verändern (zum lebenslangen Lernen)
- Bereitschaft, die Initiative zur Veränderung zu ergreifen
- Bereitschaft, mit Veränderungen im Umfeld (von außen) umzugehen
Die „Kompetenz zur Veränderung“ hat jeder Mensch mehr oder weniger in sich. Es gibt jedoch Menschen, die dafür eine natürliche Präferenz haben und andere Menschen, die diese Kompetenz erst in sich entwickeln müssen. Veränderung bringt Bewegung in unser Leben und es liegt an uns selbst, Veränderungen nicht als Last, sondern mehr als eine Chance zu erkennen, anzunehmen und auch zu nutzen.
Veränderungsbereitschaft entwickeln
Eine zentrale Frage im Kontext der Veränderungsbereitschaft ist, wo der Raum für Veränderung überhaupt entsteht? Wo habe ich die Möglichkeit einzugreifen, etwas beizutragen? Der bekannte Neurologe und Psychiater Viktor Frankl meint dazu, dass der entscheidende Unterschied zwischen Reiz und Reaktion liegt. Genau in diesem Raum liegt unsere Macht: Mit der Wahl unserer Reaktion auf einen besagten Reiz. Wir können wählen, wie wir reagieren. Es ist an uns zu lernen, aus unseren automatisierten und gewohnten Reaktionen und Antworten auszusteigen. Darin liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.
Folgende Tipps helfen, an der eigenen Veränderungsbereitschaft zu arbeiten:
- Wählen Sie bewusst Ihre Einstellung
- Seien Sie bereit zu experimentieren
- Lernen Sie kontinuierlich dazu
- Spielen Sie
- Machen Sie erste Schritte in Richtung Veränderung
Die eigene Einstellung wählen
Beginnen Sie am besten gleich damit, indem Sie bewusst Ihre Einstellung wählen! Entscheiden Sie sich für eine mutige und bejahende Einstellung und dafür, Ihr persönliches Entwicklungspotenzial zu nutzen. Seien Sie bereit, die eigene Entwicklung zu genießen und Spaß dabei zu haben. Wer begreift und akzeptiert, dass er selbst seine eigene Einstellung wählt, zeigt Verantwortungsbewusstsein und den Willen zu handeln. Beides sind Eigenschaften, die Ihnen die nötige Energie liefern, um persönliche Entwicklung voranzutreiben. Menschen, die sich Veränderungen selbst zuschreiben, tun sich leichter damit. Deshalb hilft es ungemein, sich vor allem die eigenen Interpretations- und Denkmuster bewusst zu machen. Wer feststellt, dass er sich oft ausgeliefert oder gezwungen fühlt, kann versuchen, sich mit kleinen Zettelchen an der Tür oder am Spiegel immer wieder zu erinnern, dass er mitentscheidet, wie er die Welt sieht. Innerlich Sätze umzuformulieren in: „Ich entscheide mich“ anstatt „Ich muss“ oder „Ich sollte“, ist ein Perspektivwechsel, den man trainieren kann. Das geht nicht von heute auf morgen. Machen Sie sich die eigenen Denk- und Handlungsmuster bewusst. Bevor Sie auf etwas automatisch reagieren, halten Sie inne und atmen Sie bewusst drei Mal ein und aus. Dies verschafft Ihnen eine Pause und bewahrt Sie vor unüberlegten und zu raschen Handlungen.