Exklusiv in der CAREERS LOUNGE: Lesen Sie ein Kapitel aus: „55 Business-Turbos für KMU“ von Philip Semmelroth
Sobald Sie im Prozess sind, verschwindet die Angst. Starten Sie!
Für mich ist dieses Video eine grandiose Ermutigung: Die Angst verschwindet, sobald wir ins Handeln kommen. Wenn wir „springen“, wird sich der Fallschirm schon öffnen. Es mag sein, dass wir bildlich gesprochen den idealen Landeplatz leicht verfehlen. Aber das Risiko des Scheiterns ist viel höher, wenn wir untätig bleiben, als wenn wir gezielt handeln. Wer also Risiken vermeiden will, sollte dem Stillstand als allergrößtem Risiko Tag für Tag die Stirn bieten. Doch in Deutschland haben wir leider eine Vollkaskomentalität. Wir wollen alles und jeden absichern. Wir wachsen in einem System auf, in dem die Eigenverantwortung verkümmert. Passiert etwas, wird zuerst nach dem Schuldigen gesucht – und schuld sind natürlich andere, gern auch „die Umstände“. Anschließend erwarten viele Menschen, dass sie gerettet werden – von einer Versicherung beispielsweise oder durch „den Staat“, also die Steuerzahler. Ein schönes Beispiel ist, wie schnell in der Corona-Krise nach Rettungsschirmen gerufen wurde. Es überrascht daher wenig, dass die Gründerquote in Deutschland seit Jahren stagniert. Der von der London Business School jährlich erhobene Global Entrepreneurship Monitor (GEM) belegte 2019/2020 wieder einmal, dass Deutschland weltweit und auch bezogen auf Europa und Nordamerika ein Land mit allenfalls mittelmäßigem Unternehmergeist ist. Paradox: Ein rundes Drittel der befragten 18- bis 64-Jährigen hierzulande schätzt die Chancen einer Gründung als gut ein, würde den Schritt aber gleichzeitig aus Angst vor dem Scheitern ausdrücklich niemals wagen. Bei der Gründerquote wird Deutschland von Ländern wie Brasilien, Mexiko, Südkorea und natürlich den USA locker abgehängt.
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Das größte Risiko im Leben (und im Unternehmen) besteht darin, keine Risiken einzugehen.
Dem Unternehmertum haftet in den Augen vieler Menschen Unsicherheit an. Statt den Fallschirmsprung in die Selbstständigkeit zu wagen, steigen sie lieber erst gar nicht ins Flugzeug. Dabei ist es ein Irrglaube, das Angestelltendasein sei „sicher“. Die allermeisten Menschen sind am Arbeitsplatz leicht zu ersetzen. Es gibt nur wenige Mitarbeiter, deren Fähigkeiten so außergewöhnlich sind, dass ein findiger Arbeitgeber nicht schnell eine Neubesetzung finden würde. Ein Arbeitnehmer ist überdies den Kapriolen der Chefetage ausgeliefert. Vielleicht hat er morgen schon einen Chef, der in den USA, in China oder in Indien sitzt. Nicht ohne Grund sind viele Arbeitnehmer in Gewerkschaften organisiert, weil der Einzelne keine Rolle spielt und man nur in der Masse genug Einfluss entwickeln kann, um nicht zum Spielball der Unternehmensführung zu werden. Wer sich einfügt, mitschwimmt, sich durch Sozialleistungen Absicherung, Schutz und die Reduktion von Risiken vorgaukeln lässt, der verhält sich weltfremd. Zugegeben: Das Leben eines Unternehmers ist immer ein Spagat. Eventuell stehen Sie zeitweise mit dem rechten Bein auf festem Boden und mit dem linken auf unsicherem Terrain. Dazwischen liegt das Unbekannte, das Risiko. Das müssen Sie akzeptieren. Viele Angestellte würden sich genau deshalb niemals selbstständig machen, doch das ist nur eine Frage des Mindsets. Denn wie gesagt ist das Risiko für Arbeitnehmer höher als das der Unternehmer. Wieder ist die Corona-Krise ein gutes Beispiel. Plötzlich war sie da, und ein paar Wochen später konnte man in der Zeitung lesen, welche Firmen Personal entlassen würden. Wie viele Vorstände sind dabei gegangen? Und wie viele Arbeitnehmer hat es getroffen?
Ich glaube, es geht im Leben nicht darum, Sicherheit zu erreichen, sondern mit Unsicherheit leben zu lernen. Das ist am einfachsten, wenn Sie sich ständig weiterentwickeln, Risiken eingehen und durch deren Bewältigung Erfahrungen sammeln, daraus lernen und Ihre Persönlichkeit formen. Was Sie machen, ist aus meiner Sicht zweitrangig – Hauptsache, Sie machen es besser als andere und definieren den Maßstab neu. Dann gelten Sie in Ihrem Bereich als einer der Besten. Und als einer der Besten werden Sie immer jemanden finden, der Interesse an einer Zusammenarbeit hat. Seien Sie einfach so gut, dass man Sie nicht ignorieren kann!
PRAXIS-TIPP
Wenn Sie Ideen haben, setzen Sie sie einfach um. Probieren Sie aus, ob es klappt oder nicht. Begrenzen Sie – wenn möglich – die Risiken auf einen Testmarkt oder Testkunden. Aber denken Sie nicht wochenlang darüber nach, ob es Sinn ergeben könnte, etwas einmal zu versuchen. Starten Sie, steigen Sie in den Prozess ein und prüfen Sie dann im Tun, ob Sie den Kurs fortsetzen wollen. Ist das nicht der Fall, stoppen Sie alles und starten Sie etwas Neues. Der enorme wirtschaftliche Erfolg von Amazon basiert nicht zuletzt auf einer Start-up-ähnlichen Mentalität permanenter Innovation und Experimentierfreude. Jeff Bezos spricht von einem „Day one“- Spirit, den es zu erhalten gelte. Die Alternative seien Stagnation – Irrelevanz – Niedergang und am Ende: „death“.
Philip Semmelroth: 55 Business-Turbos für KMU
Mehr Zeit, mehr Kunden, mehr Gewinn.272 Seiten (gebunden)
GABAL Verlag
978-3-96739-034-6
€ 29,90 (D) | € 30,80 (A)
Erscheinung: 28.01.2021
Leseprobe
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Umsatz kommt von Umsetzen
Rund 90 Prozent der Unternehmen in Deutschland haben weniger als zehn Mitarbeiter. Kleinstunternehmen bis hin zu kleinen Mittelständlern bilden damit das Rückgrat unserer Wirtschaft. Dennoch wird in Öffentlichkeit und Politik immer wieder bevorzugt auf die sogenannten Big Five – Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft – oder auch auf die großen DAX-Konzerne geschaut. Von der Realität der KMU sind diese jedoch meilenweit entfernt. Deren Gründer, Eigentümer und Anpacker haben wenig Interesse an abgehobenem BWL-Fachwissen. Was sie brauchen, sind praxisnahe Strategien und Tipps, mit denen sie ihre Unternehmen auf Kurs halten und zukunftsfähig machen. Dieses Buch stellt Sie in den Fokus: Gründer, Soloselbstständige und vor allem Chefs einer Firma mit unter 100 Mitarbeitern. Es gibt hilfreiche und erprobte Tipps zu den drängendsten Fragen des Unternehmerdaseins wie Profitabilität und Prozesse, Kundengewinnung und Wachstum, aber auch zu Erfolgswillen und Persönlichkeit. Denn jedes Unternehmen ist letztlich auch ein Spiegel des Unternehmers. https://www.philip-semmelroth.com/businessturbos/