Gastbeitrag von Ben Schulz
Ich bin doch keine Marke?!
Warum wir unsere Uniform satthaben
Wer bei seinem Handyanbieter anruft, wird auf vielen Ebenen frustriert: Erst hängt man Stunden in der Warteschleife, dann wird man ständig weiterverbunden, und ist man am Ende bei jemandem gelandet, der kompetent ist und einen gut berät, geht die Wahrscheinlichkeit gegen Null, beim nächsten Mal wieder genau mit diesem Menschen zu sprechen. Dabei ist es eigentlich genau das, wonach wir uns sehnen. Aus diesem Grund finden wir standardisierte Ansprachen unsexy und unpersönlich und gehen lieber zum Handyladen um die Ecke, wo wir den Verkäufer mögen und kennen.
Marke sein heißt individuell zu sein
Personal Branding nimmt diesen Gedanken auf und treibt ihn noch ein Stückchen weiter: Was wäre, wenn eine Führungskraft ihre Persönlichkeit so einsetzen würde, dass sie zur Marke wird? Zu einer Marke, die nicht nur im eigenen Unternehmen bekannt ist, sondern die aufgrund der persönlichen Eigenschaften auch für andere Unternehmen interessant ist?
Wer auffällt, erzeugt Wirkung
Was sehen wir jeden Tag in unseren Büros? Standards. Hier Anzugpflicht, da bitte nur in Blau, Schwarz, Grau erscheinen. Haare bitte genau so frisieren – aber das Wichtigste: bloß nicht auffallen. Ganz ehrlich: Warum nicht? Ja, wer auffällt und aus der Reihe tanzt, den kann man nicht ignorieren – man muss sich zu ihm verhalten. Das ist, als ob wir ein Aquarium voller gleicher graugrüner Fische haben und darunter ist ein Einziger, der rot ist. Natürlich zieht der die Blicke auf sich. Er wirkt, denn natürlich provoziert er dadurch, dass wir ihn schön, abstoßend, auffallend oder nervig finden.
Sichtbarkeit: Chance und Risiko
Hier wird deutlich, weshalb viele Menschen den Schritt in die Sichtbarkeit scheuen. Denn sichtbar zu sein, ist nicht nur eine Chance – es ist auch ein Risiko. Wir alle haben es schon erlebt, dass ein Kollege im Unternehmen derart angeeckt ist, dass er bald darauf die Segel streichen musste. Also ducken wir uns lieber, machen unsere Arbeit und bekommen keine Probleme. Aber was wir auch nicht bekommen, sind Anerkennung, Lob und Aufstiegschancen.
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Individualität weckt Emotionen
Doch kann die daraus entstehende Angreifbarkeit nicht auch ein Vorteil sein? Jemand, der sich selbst total zurücknimmt, um einer Norm standzuhalten, kann kein Charisma ausstrahlen. Wer wie eine Maschine agiert, der kann keine Emotionen auslösen. Immer wieder wird davon gesprochen, dass wir Menschen austauschbar sind. Aber wenn wir uns allein daran erinnern, wie das war, als die Bedienung im Lieblingscafé, die immer unseren Kaffee gemacht hat, nicht mehr da war, merken wir: Das stimmt einfach nicht.
Ausstieg aus der grauen Masse
Ein Mensch ist viel mehr als ein Produkt oder eine Dienstleistung. Und genau das wird durch Personal Branding nach vorne gebracht und sichtbar gemacht: Wer bin ich eigentlich? Was ist mir wichtig? Was motiviert mich? Was sind meine Stärken? Aus diesen Puzzleteilen setzt sich ein Bild zusammen, das unsere ganz eigene, unverwechselbare Persönlichkeit ausmacht. Und wer das gut macht, der hat damit richtig gute Chancen, sich von anderen abzuheben und genau deshalb anerkannt und interessant zu sein, statt in einer grauen Masse zu verschwinden.
Gastbeiträge
Lesen Sie auch u.a. den Gastbeitrag mit Ben Schulz in der CAREERS LOUNGE und erfahren Sie mehr über das Thema Personal Branding:
Zum Gastbeitrag "Vom Ravioli zur Praline"
Zum Gastbeitrag "Personal Branding"