Souveränes Auftreten
Tipps zum souveränen Auftreten
Über den Erfolg des Vorstellungsgesprächs entscheidet – neben der perfekten Vorbereitung des Kandidaten – insbesondere dessen Verhalten während des Interviews. Folgende Punkte sollten Bewerber dabei beachten:
Aufmerksam und entspannt
Entscheidend für einen guten Start ins Gespräch ist die richtige Einstellung der Kandidaten. Überheblichkeit und Arroganz sind eindeutig fehl am Platz. Allerdings sollten Bewerber auch nicht als Bittsteller auftreten, sondern selbstbewusst und freundlich ihre Stärken und Qualifikationen präsentieren. Ein Kernpunkt ist dabei die Authentizität. Anstatt Charaktereigenschaften vorzuspielen, gilt es, in erster Linie sich selbst treu zu sein.
Wird ein Kandidat im Stressinterview ins Kreuzverhör genommen, ist es wichtig, sich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, sondern entspannt und aufmerksam dem jeweiligen Gesprächspartner zuzuhören und auf Fragen präzise und sachlich zu antworten. Wer hingegen zu forsch auftritt und das Gespräch selbst in die Hand nehmen möchte, verspielt meist seine Chancen.
Die richtige Körpersprache
Ein zentrales Kriterium für Personalexperten ist, neben der verbalen Präsentation, welche nonverbalen Signale die Kandidaten aussenden. Bewerber unterschätzen oft, wie entscheidend es ist, auch hier einen professionellen Eindruck zu hinterlassen. Eine offene Körperhaltung, Blickkontakt mit dem jeweiligen Gesprächspartner und ein freundliches Lächeln können für den Erfolg ausschlaggebend sein. Dies gilt auch gegenüber zurückhaltenden Gesprächsteilnehmern, die abseits Platz nehmen. Es wäre ein Fehler, zu denken, sie seien deshalb unbedeutend. Laut und deutlich zu sprechen ist ebenfalls von Vorteil, ebenso wie auf die Körpersignale des Gegenübers zu reagieren. Wirkt er gelangweilt? Oder zeigt er durch ein aufmunterndes Kopfnicken, dass man in seinen Ausführungen fortfahren soll?
Vorsicht vor unterbewussten Gesten
Viele Gesten, die wir unterbewusst oder aus Gewohnheit machen, vermitteln dem Personaler ein ungewolltes Bild. Deshalb ist es für Bewerber wichtig, sich dieser nonverbalen Signale bewusst zu sein. Reibt man sich beispielsweise den Hinterkopf oder Nacken, wird dies vonseiten der Personalexperten als Zeichen von Desinteresse gewertet. Sich an die Nase zu fassen, gilt als Ausdruck von Unehrlichkeit. Ebenso negativ fällt auf, wer mit verschränkten Armen oder übereinandergeschlagenen Beinen sitzt. Dieses typische Abwehrverhalten wirkt nicht nur unfreundlich, sondern zeigt dem Gegenüber, dass man sich nicht wohl in seiner Haut fühlt. Hinter dem Kopf verschränkte Hände empfinden viele Gesprächsleiter hingegen als zu lässig und selbstbewusst.
Häufige Fehler vermeiden
Auf Details kommt es an. Und scheinbare Kleinigkeiten können schnell über den Erfolg des Vorstellungsgesprächs entscheiden. Welche Fehler Bewerber am häufigsten begehen, zeigt die Umfrage von CareerBuilder, in der 2.600 Personalexperten befragt wurden. So bemängelten die meisten von ihnen (72 Prozent) einen fehlenden Blickkontakt. 62 Prozent der Befragten fiel das desinteressierte Auftreten mancher Bewerber negativ auf. Personaler raten daher, das Vorstellungsgespräch unbedingt für sinnvolle Fragen zu nutzen und so Interesse an der anvisierten Stelle zu zeigen. Dabei zählen vor allem inhaltliche Fragen zum Aufgabenbereich, zu den Arbeitsabläufen oder zur Einarbeitung.
Weitere typische Fehler seien eine unangemessene Kleidung (60 Prozent) sowie ein nicht ausgeschaltetes, klingelndes Mobiltelefon. Kontraproduktiv seien zudem negative Äußerungen über das frühere Unternehmen und das Ausplaudern von Betriebsgeheimnissen (58 Prozent).
Typische Fettnäpfchen
Peinlich wird es für den Bewerber, wenn er den Namen des Ansprechpartners vergessen hat. Daher ist es ratsam, das Einladungsschreiben mitzunehmen, auf dem die jeweilige Person vermerkt ist. Kandidaten, die zu viel Persönliches über sich erzählen, hinterlassen bei Personalexperten ebenfalls einen schlechten Eindruck. Das gilt auch für Antworten, die nur aus auswendig gelernten Standardfloskeln bestehen und den Gesprächsleiter kaum überzeugen.
Ein sehr heikles Thema sind zudem Unwahrheiten, die den Kandidaten in ein besseres Licht rücken sollen. Selbst kleine Übertreibungen (z.B. wenn es um Fremdsprachenkenntnisse geht), können für den Bewerber schnell das Aus bedeuten, wenn sie einem Härtetest nicht standhalten. Laut Janet Davies ist dies „ein todsicherer Weg, ein Stellenangebot aufs Spiel zu setzen.“