Gastbeitrag von Sandra Schubert
Wie Ziele glücklich machen!
Eine wichtige Voraussetzung ist Klarheit, denn nur sie bringt die Energie, mit der man einfach mehr erledigt bekommt. Das Ziel für 2020 heißt also: "Mehr wollen statt müssen" und "Sich fordern, aber nicht überfordern!"
Ehrgeizige Ziele – Über- oder Unterforderung?
Aus der Motivationsforschung wissen wir, dass Menschen immer dann am glücklichsten sind, wenn sie sich einer angemessenen Herausforderung stellen können. Wenn sie Ziele verfolgen, die anspruchsvoll, aber nicht unmöglich zu erreichen sind. Ziele sollten also "stretchy" sein, das bedeutet, dass man sich "strecken", also anstrengen muss, um an das Ziel zu kommen.
Wenn wir Aufgaben bewältigen, die uns weder über- noch unterfordern, stellen sich Glücksmomente ein, welche die Wissenschaft als "Flow" bezeichnet. Flow bedeutet, wir gehen in unserem Tun auf und vergessen die Welt um uns herum. Eine weitere Voraussetzung dafür, dass sich "Flow" einstellen kann, ist, dass wir unsere Stärken einsetzen können und von unserer Umwelt positives Feedback erfahren. Wann immer also etwas schwierig wird, hilft es, sich auf seine Talente zu konzentrieren.
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Dies ist ein wichtiger Aspekt der Selbstwirksamkeit. Mein Tipp für 2020: Werden Sie sich darüber klar, welche Ihrer Charaktereigenschaften für Sie erfolgsentscheidend und/oder erfolgsversprechend sind. Im nächsten Schritt überlegen Sie, wie Sie diese Talente stärker einsetzen können. Sollte es Ihnen schwerfallen, die eigenen Stärken zu identifizieren, suchen Sie am besten das Gespräch mit ihnen wohlgesonnenen Menschen. Das kann Ihr Chef sein, ein netter Kollege, ein guter Kunde oder auch Mitglieder Ihrer Mastermindgruppe. Apropos "Mastermindgruppe": Zusammen macht Zielerreichung eindeutig mehr Spaß! Sie werden unterstützt, bekommen positives Feedback und feiern gemeinsam die sich einstellenden Erfolge.
Disrupt yourself? Better innovate yourself!
Die Disruption ist in aller Munde. Ist sie gar eine notwendige Begleiterscheinung der Digitalisierung? Die vorherrschende Meinung in der Managementliteratur scheint zu sein: Ohne Disruption keine Transformation! Das sehe ich anders! Reine Disruption würde bedeuten, alles was bisher gut war künftig zu vernachlässigen. Das kann weder erfolgsversprechend sein, noch glücklich machen.
Innovation ist ein Erfolgsfaktor
Was wir allerdings auf jeden Fall brauchen, um im Business, im Vertrieb und auch generell erfolgreich zu sein ist Innovation. Das ist keine falsche Selbstoptimierung, sondern ein wichtiger Erfolgs- und Glücksfaktor. Genau für diese selbstgesteuerte Erneuerung braucht es relevante Entwicklungsziele: "Ich will im Vertrieb digitaler arbeiten und ... stärker nutzen!" könnte ein solches Entwicklungsziel sein. Oder: "In 2020 will ich weniger reisen und trotzdem sinnvolle Zeit mit meinen Kunden verbringen. Dazu eigne ich mir technisches Wissen in Sachen Webkonferenzen an.". Auch das stellt ein durchaus sinnvolles Entwicklungsziel dar.
Selbstverständlich sind dabei Ziele erwünscht, die sich nicht nur auf Technik beziehen, sondern auch auf die Verhaltensebene oder die Persönlichkeit. Sich hier weiterzuentwickeln macht glücklich, denn es zahlt auf das Grundbedürfnis "Kompetenz erleben" ein und steigert die gefühlte Selbstwirksamkeit. Meine Empfehlung an alle Führungskräfte: Vereinbaren Sie mit Ihren Mitarbeitern nicht nur Businessziele, sondern vor allem auch Entwicklungsziele. Denn es heißt nicht umsonst "führen, fordern und fördern"!
Selbstbestimmt oder fremdbestimmt?
Neben dem Kompetenz erleben ist die Autonomie ein weiteres wesentliches menschliches Grundbedürfnis. Viktor Frankl meint dazu: "Der Mensch ist nur da wirklich Mensch, wo er sich die Geschichte seines Lebens nicht diktieren lässt, sondern sie selber schreibt." 100 Prozent selbstbestimmt ist heute kaum jemand. Zwar leben wir in einer Zeit der Optionen, aber die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, oder von unterwegs übers Internet, macht uns zwar deutlich ortsunabhängiger und selbstbestimmter, aber auch getriebener. Die schnelle Taktung und das Gefühl "always on" sein zu müssen verursacht Stress.
Unsere dadurch entstehende Einschätzung, zum Großteil fremdbestimmt zu sein, macht uns unglücklich. Wir leiden unter Kontrollverlust und fühlen uns nicht mehr als Herr über unsere Zeit, sondern eher als Diener, und zwar als Diener, der zerrissen ist zwischen verschiedenen Herren, sprich Prioritäten. Selbstbestimmung ist schön – keine Frage! Doch je größer die Freiheit, desto mehr steigt auch der Grad der Eigenverantwortung.
Sie wünschen sich mehr Selbstbestimmtheit in 2020?
Dann drehen Sie als Angestellter den Spieß doch einmal um und machen Sie einen "Personal Business Plan" für das neue Jahr. Als Unternehmer sollten Sie dies ohnehin tun! Überlegen Sie selbst, was Sie motiviert und welche Ziele Sie angehen wollen. Ich bin mir sicher, diese Eigeninitiative wird belohnt und Sie tragen selbst ein großes Stück zu Ihrem Glück 2020 bei.
Attraktive Ziele setzen
Wiederkehrende, herausfordernde aber vor allem auch attraktive Ziele lassen uns über unsere Grenzen und über uns selbst hinauswachsen. Unsere Weiterentwicklung und die darauffolgende Kompetenzerfahrung machen uns glücklich.
Ein weiterer Grund, 2020 nicht auf motivierende Ziele und die dazugehörige Belohnung zu verzichten. Der italienische Freiheitskämpfer Guiseppe Mazzini hat einmal gesagt "Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen."
Wie wäre es, wenn wir uns für 2020 zum Jahresziel setzen, weniger zu müssen, sondern mehr zu wollen. So intrinsisch motiviert erreichen wir auch leichter unsere Ziele. Dann sind wir zufrieden, arbeiten öfter im Flow und machen uns und andere glücklich.
Buchtipp:
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