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Gastbeitrag von Anne M. Schüller

Killerphrasen-Friedhof: Schutzzone für Weiterdenker

Gerade in Zeiten der Krise sind kluge Ideen gefragt. So schieben sich Anbieter mit pfiffigen, wilden, kühnen Initiativen immer weiter nach vorn. Sie erwirtschaften Megaumsätze mit Technologien, die es vor wenigen Jahren nicht einmal gab. Anderswo werden neuartige Vorstöße hingegen blockiert. Wie man sich vor den Totschlagargumenten interner Geht-Nicht-Sager schützt, zeigt dieser Beitrag.

CAREERS LOUNGE präsentiert Gastbeiträge: Anne M. Schüller
Pfiffige und kluge Ideen sind in Unternehmen gefragt.

Warum bloß reagiert man in den Unternehmen auf interne Freigeister, Quer- und Weiterdenkende oft so allergisch? Weil sie stichhaltige Fragen stellen, Vertrautes in Zweifel ziehen, Untätigkeit schonungslos attackieren, ideenreich um die Ecke denken und unumstößliche Mindsets ins Wanken bringen, sind sie von vielen wenig gelitten.

Sie werden als „Unruhestifter“ und „Gefährder des Bestehenden“ apostrophiert. Anstatt von ihnen zu profitieren, werden sie abgelehnt, angefeindet und ausgegrenzt, gar zum Verräter an der gemeinsamen Sache erklärt. Denn Etablierte sehen bei neuartigen Vorstößen und wagemutigen Initiativen vor allem das, was sie verlieren.

Konservative Entscheidungsfindung

In konservativen Managementkreisen stützt man seine Entscheidungen auf „bewährtes“ Wissen und die „üblichen“ Tools aus der Werkzeugkiste des letzten Jahrhunderts. Dort haben Bestandsverwalter, Scheuklappenträger und Bedenkenverbreiter die Macht. Damit aber Neues entsteht und der Sprung in die Zukunft gelingt, muss Altes beiseitetreten.

Weshalb der mutige Sprung ins Neuland oft nicht gelingt

Es gibt viele taktische Vorgehensweisen, um die Initiativen interner Freigeister loszuwerden oder ihre Einfälle ins Nirvana zu schicken. Zum Beispiel? Der maßgebliche Ansprechpartner sagt, er kümmere sich darum und prüfe das, tut es aber dann doch nicht. Er „vergisst“, den Vorschlag oder schiebt ein „Nein“ von oberster Stelle vor.

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Initiativen werden abgeblockt

Oder er erklärt, dass die Idee nicht in die zukünftigen Planungen der Firma passt. Oder er behauptet, dass man genau das schon einmal erfolglos versucht hat. Ziel ist es, den Ideengeber zu verunsichern, einzuschüchtern und mundtot zu machen. Geschieht das öffentlich, soll derjenige herabgewürdigt, diskreditiert und isoliert werden.

Die größten Innovationsblocker

Die größten Innovationsblocker dabei? Die eigene Bequemlichkeit ("Dafür haben wir jetzt keine Zeit!"), die Angst vor Neuem („Das machen wir hier doch schon immer so!“), purer Neid („Der schon wieder!“), Autoritätsangst („Das würde der Chef nie akzeptieren!“), Reviergehabe („Das ist gar nicht Ihr Aufgabengebiet!") und das Nicht-hier-erfunden-Syndrom („Sie haben doch von unserem Bereich gar keine Ahnung!“).

Wie man die Taktik der Totschlagargumente durchschaut

Vor allem im Rahmen von Meetings kann es passieren, dass versucht wird, Vorstöße mit sogenannten Totschlagargumenten abzuwiegeln oder zu Fall zu bringen. Davon gibt es viele. Diese haben meist damit zu tun, dass der andere aus welchen Gründen auch immer sein derzeitiges Verhalten nicht ändern will.

Auf manche Entgegnungen fällt man schon mal schnell herein. „Das machen wir doch schon“, ist eine solche. Da muss nachgefragt werden: Wie denn genau? Wie früher? Wie immer? Wie alle? Wer das neue am Neuen nicht sieht, ist besonders gefährdet. Oft wird das neue am Neuen auch überhört, weil unser Hirn das Vertraute so liebt.

Die Absicht der Erwiderungen erkennen

Manche Erwiderungen sollen einfach verletzen. Das klingt dann etwa so: „Du willst was ändern? Die Phase hat am Anfang hier jeder. Das geht vorbei.“ Oder auch subtiler: „Wäre es eine gute Idee, hätte es längst jemand gemacht.“ Auf solche Spielchen geht man besser nicht ein, weil man, wenn man in Plänkeleien gerät, nicht gewinnt.

Oft kommt man mit einer smarten Gegenfrage zum Ziel. Jemand sagt: „Wie du dir das so vorstellst, das klappt doch nie.“ Statt mit einem „Wieso?“ in ein argumentatives Hin und Her zu geraten, fragt man in die Runde: „Peter meint, bei ihm geht das nicht. Wie seht ihr das in Bezug auf euren Bereich? Wie könnte das bei euch funktionieren?“

Schutz vor Ausbremseritis: ein Killerphrasen-Friedhof

Wo Totschlagargumente und Killerphrasen weitläufig Einzug halten, kommt ein ganzes Unternehmen zum Stillstand, weil nichts mehr hinterfragt und alles bahnbrechend Neue abgeschmettert wird. So verkümmert in einem von Abwehr und Konformismus geprägten Umfeld dann schließlich jede Verbesserungsinitiative.

Wird nämlich ein Individuum für schöpferische Leistungen oft kritisiert oder werden seine Einfälle ständig abgewiesen, entsteht ein Phänomen, das als „Kreativitätskränkung“ bekannt ist: Die Neugier erlischt und man zieht sich zurück. Von sensiblen Mitarbeitern bekommt man, wenn sie nur ein einziges Mal heftig angegriffen und heruntergemacht wurden, nie mehr Ideen.

Schluss machen mit Killerphrasen

Wie bringt man also vorschnelle Killerphrasen und fatale Totschlagargumente am besten aus der Welt? Zunächst braucht es eine gemeinsame Erkenntnis, dass man mit ihnen nicht weiterkommt. Dann beginnt man, solche zu sammeln. Diese werden schließlich begraben, indem man einen Friedhof für Ideenkillerphrasen etabliert.

Killerphrasen-Plakat

Damit solche Killerphrasen nicht wiederauferstehen und zu Untoten werden, visualisiert man sie in Form eines Posters, etwa so, wie es die Abbildung zeigt. Das hängt ihr an der Wand im Meetingraum auf, damit man jederzeit vor ihnen geschützt ist. Hierbei lässt man Platz für neue Phrasen. Irgendjemandem fällt bestimmt noch was ein.

CAREERS LOUNGE präsentiert Gastbeiträge: Anne M. Schüller
© Anne M. Schüller

Wie man als Querdenkender seine Sache voranbringt

Die, die nur meckern, klagen, jammern und destruktiv sind, die kann niemand brauchen. Die halten nur auf, bringen aber rein gar nichts voran. Auf echte Argumente hingegen lässt man sich ein. Manchmal sieht man die Dinge vielleicht wirklich zu eng - oder man hat sich getäuscht. Deshalb holt man in einer Diskussion immer weitere Meinungen ein.

Opponenten ins Boot holen

Dabei kann man den Anwesenden gleich prophylaktisch die Hand ausstrecken, etwa so: „Ich kann mich ja irren, wie seht ihr das denn?“ Einen einzelnen Opponenten kann man ins Boot holen, indem man ihn ermuntert und einlädt, etwa so: „Klasse, du hast ein Manko gesehen, einen Widerspruch gefunden, einen Fehler entdeckt. Sicher hast du gute Ideen, wie mein Vorschlag noch besser wird. Mach mit, damit es vorangeht.“

Wie man als Querdenkender seine Sache annehmbar macht, wovon man besser die Finger lässt, wie man echte, wahre, konstruktive Querdenker von destruktiven Querulanten unterscheidet und im gesamten Unternehmen eine Querdenkerkultur etabliert, all das und 14 weitere Querdenker-Hacks habe ich in „Querdenker verzweifelt gesucht“ ausführlich beschrieben.

Das Buch zum Thema

Buchtipp: Querdenker verzweifelt gesucht

 

 

CAREERS LOUNGE BUCHTIPP:

Anne M. Schüller: Querdenker verzweifelt gesucht.
Warum die Zukunft der Unternehmen
in den Händen unkonventioneller Ideengeber liegt.

Mit einem Vorwort von Gunter Dueck
Gabal Verlag 2020, 240 Seiten, 29,90 Euro
ISBN: 978-3-86936-998-3
Zur Bestellung

 

Zur Website von Anne M. Schüller

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