Gastbeitrag von Anja Förster und Peter Kreuz
Ohne Dividende läuft nichts
Konsequente Antwort
Dennoch! Trotz all dieser guten Argumente haben wir damals auf unser Bauchgefühl gehört und den Schlussstrich gezogen, um uns auf unsere Publikationen und Vortragstätigkeit zu konzentrieren. Für uns fühlten sich die Seminare einfach nicht richtig an. Und das bedeutet: Wenn heute mal wieder eine Anfrage von einem Seminarveranstalter kommt, bleibt unsere Antwort konsequent: Nein!
Unser Augenöffner
NEIN zu sagen fällt uns nicht schwer. Trotzdem hielt sich über all die Jahre des "Neins zu Seminaren" immer noch eine Stimme im Hinterkopf, die uns einflüsterte: "Aber warum eigentlich? Das Format funktioniert doch. Die Teilnehmerzahlen waren doch gut, das Feedback war doch gut, wir können das doch gut, es ist doch gut bezahlt ...".
Traumjob finden?
Der Personal Scout der CAREERS LOUNGE sucht für Sie die ideale berufliche Herausforderung. Das Personal Scouting ist für Sie als LOUNGIST absolut diskret und vertraulich. Werden Sie hier LOUNGIST und leben Sie Ihren beruflichen Traum. LOUNGIST werden
Zwei Dinge für ein erfolgreiches Leben:
Erst kürzlich haben wir nicht nur vom Bauchgefühl her, sondern auch rational so richtig verstanden, warum es absolut richtig ist, konsequent bei unserem Nein zu bleiben: Nämlich als wir lasen, dass Dom Price, der Futurist-in-Chief der australischen Software-Schmiede Atlassian zwei Dinge empfiehlt, um ein gelungenes und erfolgreiches Leben zu führen:
- Alles einstellen, was nicht mehr funktioniert!
- Alles einstellen, was zwar noch funktioniert, aber KEINE DIVIDENDE mehr zahlt!
Dividende? ... Das hat uns die Augen geöffnet!
Es funktioniert noch, zahlt aber keine Dividende mehr
Der erste Punkt ist einfach, weil offensichtlich: Natürlich sollten wir die Finger von den Dingen lassen, die nicht mehr funktionieren und auch nicht mehr zu reparieren sind. Nur, mal ehrlich: Wie oft machen wir das? Privat? In unseren Unternehmen?
Dieser Punkt reduziert sich letztlich auf Ihre Konsequenz:
- Der Prozess, der überholt ist und keinen Wert schafft? Weg damit!
- Das Netzwerktreffen, das Sie regelmäßig besuchen, das aber zu einem inhaltslosen Debattierclub verkommen ist? Weg damit!
- Die Geschäftsidee, in die Sie sich verliebt haben, die aber schon seit drei langen Jahren nicht auf die Beine gekommen ist, und die wohl auch nie auf die Beine kommen wird? Weg damit!
Der zweite Punkt ist die wahre Herausforderung: Wenn etwas durchaus noch funktioniert, aber eben keine Dividende mehr zahlt.
Schauen Sie sich das mal genauer an:
"Funktionieren" heißt, dass das Ding nicht defekt ist. Es ist in Betrieb, es läuft, auf Input A folgt Ergebnis B. Der Prozess tut exakt, was er tun soll.
"Dividende" heißt: Das Ding, die Tätigkeit, der Prozess schafft im Ergebnis einen Wert für Sie, wie auch immer Sie den definieren. Beispielsweise sichert es Ihnen den Job, der sich für Sie ganz okay anfühlt, in dem Sie ganz okay funktionieren und Sie mit einem monatlichen Einkommen entschädigt, das ganz okay ist. Dabei arbeiten Sie mit Kollegen, die ganz okay sind, an Dingen, die ganz okay sind.
Das Problem: Ganz okay ist zu wenig! Denn dieser Job lässt Ihre Augen nicht funkeln. Sie können in diesem Job nicht wachsen. Er bringt Sie nicht weiter. Er hält Sie nur am Leben, auf der Stufe, auf der Sie ohnehin schon sind. Und das ist für Sie keine Dividende, für die es sich lohnt zu investieren. Oder anders gesagt: Es gibt andere Tätigkeiten, die Ihnen eine größere Dividende bringen würden. Darum sollten Sie Ihre Zeit woanders investieren und nicht in diesen Job!
Klingt das hart? Ja, das ist es auch. Aber diese Härte macht den Unterschied zwischen "ganz okay" und dem Funkeln in den Augen.
Sie entscheiden!
Vier Kategorien: so machen wir das
Wir haben entschieden. Und haben darum in Abwandlung der Empfehlungen von Dom Price folgende Vorgehensweise für uns entwickelt:
Alle sechs Monate forsten wir unsere Kalender durch und identifizieren vier Kategorien von Tätigkeiten:
- Tätigkeiten, die wir regelmäßig tun und die wir lieben: Die bleiben natürlich unangetastet. Beispielsweise das Schreiben und das Reisen.
- Tätigkeiten, die wir gerne häufiger in unserem Kalender sehen würden: Hier stellen wir uns vor allem die Frage: Was könnten wir weglassen, um mehr davon zu tun? Das betrifft derzeit zum Beispiel Premieren, also Dinge, die wir zum ersten Mal im Leben machen.
- Tätigkeiten, die nicht mehr funktionieren: Weg damit! Das betraf beispielsweise vor zwölf Jahren das Abhängen vor dem Fernsehen. Für uns ist das ein Freizeitkonzept, das für uns definitiv nicht funktioniert. Deshalb haben wir den Fernseher abgeschafft und ihn seitdem auch nicht für eine Minute vermisst.
- Tätigkeiten, die zwar funktionieren und die in der Vergangenheit vielleicht auch sinnvoll waren, die aber inzwischen keine Dividende mehr zahlen: So wie eben die Seminare. Solche Tätigkeiten sind am schwierigsten zu behandeln. Wenigstens deutlich reduzieren wollen wir sie. Und wenn es geht: Weg damit!