CAREERS LOUNGE präsentiert Personalities: Veit Lindau (Teil 2)
CAREERS LOUNGE: Sie selbst sind ja eine höchst erfolgreiche Persönlichkeit. Was ist Ihre persönliche Definition von Erfolg?
Veit Lindau: Ich spreche gern von Gutem Erfolg, denn es gibt auch Auswüchse von Erfolg, die viel verbrannte Erde hinterlassen. Erstens gilt es, genau herauszufinden, was ich wirklich-wirklich will. Das ist dann schon die halbe Miete von Erfolg. Dann muss ich mein ganzes Potential, alles, was ich habe, so optimal wie möglich aktivieren, damit ich auch das bekomme, was ich will. Das kann man lernen. Die Prinzipien des Erfolgs sind kein Geheimnis. Man muss sie verstehen und konsequent anwenden. Dann wirken sie auch.
Haben Sie eine Vision?
Ja. Gerade heute habe ich meine Vision für 2015 noch einmal aufgeschrieben. Eine konkrete Vision stelle ich nur für die kommenden ein bis zwei Jahre auf, obwohl ich so ungefähr weiß, wo ich in zehn Jahren stehen möchte.
Können Sie uns verraten, ob Sie tägliche Routinen haben, die zu Ihrem Erfolg beitragen?
Es gibt da ganz, ganz viele. Einer der wichtigsten Punkte ist der, am Ball zu bleiben. Ich habe beobachtet, dass viele Menschen einfach zu früh aufgeben.
Ich beginne meinen Morgen immer mit Meditation. Ein waches Nichtstun, Lauschen, in mir ankommen, mich selbst sortieren. Am Schluss plane ich den Tag, konzentriere mich auf meine Visionen und lege dann los.
Falls Sie einmal einen Misserfolg erleben, wie gehen Sie damit um?
Früher war ich ein schlechter Verlierer. Mittlerweile weiß ich, dass ich umso mehr Niederlagen einstecken darf, je mehr Erfolg ich haben möchte. Wenn ich einen Misserfolg erlebe, muss ich mir das eingestehen. Erst die Enttäuschung spüren und dann in einem guten Gespräch die Fehler analysieren. Was muss korrigiert werden? Wenn die Fehleranalyse gut gelungen ist, stellt sich bald heraus, dass jede Niederlage auch die Stufe zum nächsten Erfolg ist.
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Wie schaffen Sie den Ausgleich zwischen Erfolg im Beruf und Freizeit? Können Sie uns einen oder mehrere Tipps geben?
Da muss ich ehrlich sagen: ich bin wahrscheinlich ein schlechtes Vorbild. Ich liebe, was ich tue, und bin in gewisser Weise davon leidenschaftlich besessen. Work-Life-Balance, Ausgleich von Beruf und Freizeit, halte ich für Kunstbegriffe. Ich glaube, für den, der sich in seiner Arbeit voll verwirklichen kann, ist die Arbeit auch seine Freizeit. Das Interview jetzt gerade bedeutet nicht Arbeit für mich, sondern ist mein Leben. Wenn ich ein Buch schreibe oder ein Video aufnehme, dann empfinde ich dies nicht als Arbeit, sondern mein Leben. Wenn ich in den Urlaub fahre, mache ich vielleicht ein oder zwei Tage lang gar nichts. Dann kommen mir schon wieder Ideen, und ich steige in einen kreativen Prozess ein. Da unser Business in den vergangenen Jahren sehr stark gewachsen ist, merke ich allerdings, dass Erholungsphasen sehr wichtig sind. Ich bin nicht der Typ, der lange Auszeiten braucht. Mir tut es gut, wenn ich mit meiner Frau einmal im Monat für einen oder zwei Tage in einem schönen Wellnesshotel einchecke. Wir sind beide Menschen, die sehr leicht runterkommen. Für wesentlich erachte ich es, mindestens einmal am Tag abzuschalten. Mit meiner Frau spazieren zu gehen, Sport zu machen oder ein gutes Essen zu genießen.
„Ob durch Spazierengehen, Sport oder ein gutes Essen – es ist wichtig, einmal am Tag richtig abzuschalten.“ Veit Lindau
Was tun Sie für Ihre persönliche Weiterbildung?
Im Moment komme ich kaum dazu, weil wir gerade unsere neue Plattforme ausbauen. Normalerweise bilde ich mich weiter, indem ich Veranstaltungen von Menschen besuche, die mich inspirieren, Bücher lese oder mir Videos ansehe.
Welche drei Bücher sollten erfolgreiche Persönlichkeiten unbedingt lesen?
Oh, da gibt es sehr viele. Das wichtigste sollte das eigene Tagebuch sein. Niemand kann uns mehr lehren, als unser eigener innerer aufmerksamer Zeuge.
Ganz unbescheiden mag ich mein Buch „SeelenGevögelt“ ans Herz legen. Es schenkt offenbar vielen Menschen den letzten, liebevollen Kick, endlich loszulegen.
„Der längere Atem: Die fünf Prinzipien für langfristigen Erfolg im Leben“ von George Leonhard ist ein sehr gutes Buch.
Auch die „Die Macht der Disziplin“ von Roy Baumeister ist eines der Bücher, die ich jüngst gelesen habe und was meines Erachtens wirklich gut erklärt, warum es uns manchmal so verdammt schwer fällt, unsere guten Vorhaben umzusetzen.
Was lesen Sie selber gerade?
„Limbi: Der Weg zum Glück führt durchs Gehirn“ von Werner Tiki Küstenmacher. Auch sehr gut.
Welche Werkzeuge und Methoden nutzen Sie, um eine möglichst hohe Produktivität zu erreichen?
Ich bin eher zu produktiv. Im Augenblick muss ich mich etwas bremsen, damit unsere Struktur organisch mitreifen kann. Unser Unternehmen wächst sehr stark und wir wollen gerade gute Mitarbeiter einstellen. Wir brauchen einen Geschäftsführer, einen Projektmanager, jemand für die Video Post Production und eine supercoole, charmante Assistentin für meine Frau.
Gibt es eine Eigenart oder etwas äußerlich Sichtbares, das Sie als typisch für Sie selbst, als Ihre „Marke ICH“ bezeichnen würden?
Nein. Ich möchte mich nicht auf einen „Look“ festlegen lassen. Ich trage sehr gern schicke Anzüge. Doch es kann auch sein, dass man mich mal im Bademantel im Video sieht.