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CAREERS LOUNGE präsentiert: Monika Matschnig (Teil 2) – Seite 2
Was bedeutet das für Personalentscheider?
Personalentscheider müssen weg von der permanenten Beobachtung des Bewerbers, hin zur Selbstreflexion und Selbstdarstellung. Personalentscheider haben die Aufgabe, sich selbst und das Unternehmen zu inszenieren, eine Rolle zu verkörpern und den zwischenmenschlichen Draht zu stärken.
Somit sollten sich Personalentscheider auch die Frage stellen: Was trage ich dazu bei, dass sich mein Gegenüber in einer bestimmten Art und Weise verhält?
Wie können HR-Verantwortliche ihre Begeisterung ausstrahlen bzw. charismatischer wirken?
Gezielte Wirkung ist hier der Schlüssel. Es geht nicht darum, wer der Mensch ist, sondern darum, wie er wahrgenommen werden möchte. Begeisterung wird sehr häufig mit Charisma assoziiert. Charisma ist keine Eigenschaft, sondern ein wechselseitiger Kommunikationsprozess. Es entsteht durch Fremdwahrnehmung, somit ist ein großer Teil erlernbar, denn an seiner Wirkung kann jeder arbeiten.
Gastbeitrag
Werfen Sie doch auch mal einen Blick in den Gastbeitrag von Monika Matschnig. Dort erfahren Sie unter anderem mehr, wie man sich am besten durch Körpersprache in Szene setzt. Zum Gastbeitrag
Worauf sollten Führungskräfte achten?
Es gibt drei entscheidende Faktoren, die unter die Lupe genommen werden sollten. Diese Faktoren hat der Psychologe Ronald Riggio evaluiert:
- Der erste Faktor ist die Expressivität, das körpersprachliche Auftreten: Menschen folgen Menschen mit ausdrucksstarker Körpersprache. Würden Sie einen Chef respektieren, der wie ein Mauerblümchen um die Ecke schielt? Oder einen Mitarbeiter befördern, der zusammengekauert, mit hängenden Schultern und wenig Blickkontakt vor Ihnen sitzt? Wohl kaum. Mächtige Menschen demonstrieren Stärke durch Körpersprache und Stimme. Zu 46 Prozent ist die Körpersprache dafür verantwortlich, ob jemand als charismatisch wahrgenommen wird. Somit sollten Führungskräfte ausdrucksstark, lebendig und positiv auftreten. Und Führungskräfte sollten Emotionen zeigen. Nur so springt der Funke auch über. Studien zeigen, dass die nonverbale Kommunikation die interpersonelle Kommunikation dominiert.
- Der zweite Punkt ist Kontrolle: Führungskräfte sollten Ihre Körpersprache an die Situation und die ihres Gesprächspartners anpassen. Und nicht vergessen, dass ähnliches Verhalten verbindet. Es sollte eine ähnliche Körpersprache mit dem Gesprächspartner gegeben sein. Das macht unwillkürlich sympathisch. Negative Gefühle sollte man immer unter Kontrolle halten. Wutausbrüchen oder gar sarkastischen Aussagen kann man in den eigenen vier Wänden ausüben.
- Der dritte Punkt ist die Sensitivität: Hier geht es darum, eine Verbindung zum Gegenüber herzustellen. Zuerst die Stimmung und Atmosphäre in einer Gruppe zu erfassen und sich taktvoll darauf einzustellen. Es geht darum, dem Menschen das Gefühl zu vermitteln, in diesem Moment das einzig Wichtige zu sein. Erzeugen Sie Präsenz. Konzentrieren Sie sich auf den Augenblick, auf das momentane Ereignis, die Situation, das Gegenüber. Es kommt darauf an, im Hier und Jetzt zu sein und nicht schon beim nächsten Termin. Sich voll und ganz auf sein Gegenüber einzustellen. Sich für Menschen zu interessieren. Ohren und Augen zu öffnen und vor allem das Herz. Nur dadurch ist man in der Lage, andere wahrzunehmen, sie zu erkennen und zu begreifen. Dies mag idealisierend klingen, aber es zeigt, dass Präsenz keine reine Shownummer ist. Es gehört die Überzeugung dazu, dass andere Menschen es wert sind, sich mit ihnen zu beschäftigen. Sei es im Extremfall auch nur für ein paar Sekunden.
In der heutigen Zeit sind die wesentlichen Faktoren für die Mitarbeitergewinnung. Können Unternehmensverantwortliche oder Wunscharbeitgeber auf Sie zukommen, um gezielt Tipps und Erfahrungen zu erhalten, wie sie ihr Unternehmen in diesem Bereich aufwerten können?
Natürlich. Es besteht die Möglichkeit, ein firmeninternes Seminar zu absolvieren, das gezielt auf die Bedürfnisse und Wünsche abgestimmt wird oder Interessierte können an meinem 2-Tages-Intensiv-Seminar teilnehmen. Hier kommen nur 12 Teilnehmer, aber es sind vier Trainer vor Ort. Also, wahrlich praxisorientiert und intensiv. Es besteht aber auch die Möglichkeit eines individuellen Coachings. Mehr Infos bekommen Sie dazu auf meiner Website www.matschnig.com
Vielen Dank für das interessante Gespräch.