CAREERS LOUNGE präsentiert: Monika Matschnig (Teil 1)
CAREERS LOUNGE: Frau Matschnig, Sie sind Expertin und Beraterin für Körpersprache und Wirkungskompetenz. Weshalb ist es für Führungskräfte und Mitarbeiter in Unternehmen so wichtig, sich mit dem Thema zu beschäftigen?
Monika Matschnig: Grundsätzlich gilt: Körpersprache ist immer mächtiger als das Wort! Selbst wenn Führungskräfte die beste Strategie verkünden, Visionen und Missionen predigen: Wenn sie nicht gut wirken, werden sie nicht gesehen. Und sie werden dann auch nicht gehört und nicht verstanden. Das bedeutet nicht, dass der Inhalt keine Relevanz mehr hat – im Gegenteil. Inhalt ist wichtiger denn je. Doch wenn ich den Inhalt nicht gut verpacke und mit einer passenden und wirkungsvollen Körpersprache transportiere, hat das alles keinen Wert. Die besten Visionen sind dann nur Schall und Rauch. Und das gleiche gilt für Mitarbeiter, wenn sie ihr Anliegen bei ihren Vorgesetzten, Partnern oder Kunden vortragen. Wenn die Wirkung nicht stimmig ist, dann werden sie vom Chef nicht gehört. Sie verlieren einen Partner oder der Kunde ist bei der Konkurrenz.
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Ist die Wirkung nach außen ein Naturtalent, das einem in die Wiege gelegt wurde, oder eine Fähigkeit, die man erlernen und trainieren kann?
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Natürlich gibt es Menschen die mehr Talent für Selbstinszenierungen haben, doch auch diese Menschen schaffen es ohne Training und Übung nicht an die Spitze. Denken Sie an zwei konträre Beispiele: Steve Jobs und Marc Zuckerberg.
- Steve Jobs war ein Talent. Trotzdem probte er jeden Auftritt bis zur Perfektion.
- Marc Zuckerberg ist eher talentfrei. Auch er überlässt nichts dem Zufall.
- Beide sind/waren sich nicht zu schade, sich immer wieder zu reflektieren und an Ihrer Wirkung zu feilen; auch mit Hilfe externer Berater.
Selbst- und Fremdwahrnehmung manchmal auseinander. Coaches betrachten den Menschen automatisch aus einem anderen Blickwinkel. Durch ihr Feedback können sie dazu beitragen, dass Menschen ihr Selbst- und Fremdbild mehr in Einklang bringen. Entscheidend ist, was bei meinem Gegenüber ankommt. Menschen in Führungspositionen sollten sich verpflichtet fühlen, immer wieder an Ihrer Wirkung zu arbeiten.
Körpersprache ist immer mächtiger als das Wort! Für Mitarbeiter und Führungskräfte gilt: Wenn die Körpersprache – und damit die Wirkung – nicht stimmig ist, kommt die Botschaft nicht an.
Also ist es nicht nur das Talent, das man braucht, um überzeugend zu wirken, sondern es geht auch wirklich um Selbstreflexion und Training.
Genau. Auch wenn ich in meinen Coachings von Managern öfter zu hören bekomme: "Ich bin halt so wie ich bin. Und ich lasse mich nicht verbiegen.". So lautet meine Antwort nur: "Tja, und was können die Mitarbeiter dafür?" Selbstreflexion ist ein entscheidender Aspekt, um sich weiterzuentwickeln. Bevor wir andere Menschen beurteilen oder sogar verurteilen, sollten wir selbst in den Spiegel sehen.
Wie kann man die eigene Wirkung reflektieren?
Wer ein klares Bild von sich und der Aufgabe hat, kann erfolgreicher führen. Das erfordert Selbstreflexion. Studien zeigen, dass Manager erfolgreicher sind, wenn sie sich Rückmeldung zur eigenen Person einholen und darauf basierend ihr eigenes Verhalten verändern.
Essentielle Fragen sind:
- Wer bin ich?
- Wer will ich sein?
- Passe ich als Person zum Unternehmen und zu meinen Aufgaben?
- Wie nehme ich mich wahr? (Selbstbild)
- Wie wirke ich auf Mitarbeiter, Kunden, Partner, Vorgesetzte? (Fremdbild)
- Wie wirke ich bei Präsentationen und Gesprächen? (Fremdbild)
- Was möchte ich ändern?
Die Selbstreflexion sollte ein kontinuierlicher Prozess sein. Menschen sind Gewohnheitstiere. Schneller als wir ahnen, schleift sich ein Verhalten ein. Positives Verhalten kann spontan und unreflektiert erfolgen. Negatives Verhalten sollte kontrolliert werden, denn das wird von Mitarbeitern oder Bewerbern mit Argusaugen beobachtet und senkt die Sympathiewerte.
Vielen Dank für das interessante Gespräch.